Sechzehn Jahre nach seinem Kultroman Das Jesus-Video hat Andreas Eschbach als Fortsetzung und Vorgeschichte Der Jesus-Deal herausgebracht. Im Jesus-Video geht es um eine Jagd nach einem Video, das ein Zeitreisender von Jesus Christus gemacht hat und das irgendwo in Israel versteckt ist. Die Handlung besteht aus einem Wettrennen zwischen dem Hobby-Archäologen Stephen Foxx, dem Vatikan, den Medien und Geheimdiensten.

Am Ende des Buches bleibt das Resümee, dass es eigentlich egal ist, ob die Zeitreise funktioniert, ob jemals wirklich ein Jesus Christus gelebt hat oder nicht. Wichtig ist nur seine Botschaft – und was die Kirche daraus gemacht hat. Das Buch Der Jesus-Deal ist zwar die Fortsetzung, man erkennt als Leser auch alte Charaktere, aber die Geschichte könnte auch für sich alleine stehen.

Video über Jesus

Das Video über Jesus befindet sich im Besitz eines evangelikalen Milliardärs. Dieser organisiert eine Zeitreise, um die Kreuzigung und Auferstehung von Jesus zu beweisen und damit seinen Missionsauftrag erfüllen zu können. Er schreckt vor nichts zurück, nicht einmal vor einem Weltuntergangsszenario. Erschreckend sind ein paar Details, die ans heutige Amerika erinnern: religiöse Fanatiker, die Darwins Evolutionstheorie leugnen, im Biologieunterricht nur von Gottes Plan sprechen und die sich im Leben streng nach der Bibel und 2.000 Jahre alten Gleichnissen richten.

Auf jeden Fall spielen die Videokassette von Jesus und die Auseinandersetzung mit ihm und seinen Ideen auch im neuen Buch eine wesentliche Rolle. Dennoch werden die Handlungsfäden ganz unerwartet und neu gesponnen. Für alle Leser, denen es am Anfang zu religiös erscheint (ein bisschen zu viele Bibelzitate sind es vielleicht): Das Buch steigert sich und wird immer spannender.

Der Jesus-Deal, Andreas Eschbach, Bastei Lübbe 2014.
Thriller, ISBN: 978-3-431-03900-9

Interview mit Autor Andreas Eschbach:

 

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