Hüther Buch
Hüther Buch
Rettet das Spiel!

Weil Lebenmehr als funktionieren ist

Das neue Buch von Gehirnforscher Gerald Hüther und Philosoph Christoph Quarch beleuchtet die Wichtigkeit des freien, gemeinsamen Spiels in sämtlichen Bereichen des Lebens und der Gesellschaft.

Zu Beginn des Buches wird die befreiende und verbindende Kraft des Spielens unter die neurobiologische Lupe genommen. Die Autoren behaupten, dass das menschliche Gehirn das bemerkenswerte Potential besitzt, kreative neue Lösungen zu entwickeln. Dies sei mit unserem Gehirn aber nur möglich, wenn wir zweckdienlichen Anforderungen und vorgeschriebenen Notwendigkeiten entfliehen.

Damit entsteht erst der Spielraum, in dem wir unbekümmert, angst- und sorgenfrei neue Ideen entfalten und ausprobieren können. Das riesige Potential an Vernetzungsmöglichkeiten im Gehirn, mit dem jedes menschliche Kind auf die Welt kommt, lässt sich nicht gezielt lenken, fördern oder instrumentalisieren.

Es muss freudig und lustvoll entdeckt ausgetauscht werden. In unserer heutigen Welt gibt es zahlreiche Gefahren wie die Wirtschaft oder die Wissenschaft, die Spielräume und deren Möglichkeiten für Potentialentfaltung bedrohen. Aber ein Spiel braucht eine klar definierte Spielzeit und es ist notwendig, nach Ende des Spiels keine negativen Folgen mitzunehmen. Im Kasino passiert es oft, dass Menschen ihre finanzielle Existenz aufs Spiel setzen. Beim Computerspiel sind es die sozialen Beziehungen im realen Leben, die bedroht sind. Ein leidenschaftliches Plädoyer für das Spiel!

Gerald Hüther und Christoph Quarch; Rettet das Spiel: Weil Leben mehr als funktionieren ist; Carl Hanser Verlag München 2016; ISBN 973-3-446-4470-1

Magazin Zoë 08/17

 

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